Cyber Mobbing: Das kannst du gegen Hass im Netz unternehmen

Hass im Netz, Shitstorms, Cyber Mobbing – in welchen Ausprägungen auch immer, Aggressionen im Netz sind nicht nur gefährlich, sondern können massiven Einfluss auf die Betroffenen haben. Corona und die Diskussionen über Impfung, Nicht-Impfung, Pro oder Kontra der Pandemiebekämpfungsmaßnahmen haben beinahe eine Flutwelle des Hasses in den Sozialen Medien ausgelöst. „Gehatet“ und gemobbt wird aber beinahe über alles und jeden: Geschlecht, Religion, Herkunft, sexuelle Orientierung, Aussehen, und, und, und. Alleine zwischen November 2020 und April 2021 wurden 1.936 sogenannte "vorurteilsmotivierte" Straftaten registriert, 724 betrafen die Kategorie Weltanschauung, 309 Religion, 157 die Hautfarbe, 129 das Geschlecht – sie stellen die größten Kategorien dar. Mehr dazu und zu den Hintergründen der Zahlen und der Zählweise gibts in diesem Artikel auf derstandard.at. Wo kommt nur all der Hass her und warum tut er sich im Internet so leicht an die Oberfläche zu kommen?

So entsteht Hass im Netz

Hass im Netz hat es oft leicht. Hinter dem schützenden Screen des Smartphones oder Laptops ist leicht schimpfen, denn die „Hater“ sehen ihre Opfer nicht, das macht es ihnen noch leichter, wild drauf los zu plärren. Der Echokammereffekt und der Filterblaseneffekt tun ihr Übriges. Was hinter diesen Effekten steckt und wie Hass im Netz eigentlich entsteht, hat die ARD-Tagesschau schon vor einiger Zeit im folgenden Video erklärt und zusammengefasst.

Hass im Internet: jetzt besser geschützt

Seit nun einem Jahr ist in Österreich das Gesetzespaket „Hass im Netz“ in Kraft. Das Internet ist nämlich kein rechtsfreier Raum und das Gesetzespaket bietet nun endlich effektiveren Schutz für Opfer von Hasspostings im Internet. Das Paket umfasst nicht nur die Möglichkeit einer gerichtlichen Löschung von beleidigenden Postings, sondern erleichtert auch die Ausforschung der TäterInnen. Auch die psychosoziale und juristische Prozessbegleitung für Opfer wurde ausgeweitet, das soll Betroffene noch besser dabei unterstützen, mit der außerordentlichen Belastung eines Strafverfahrens umzugehen. Die detaillierten Maßnahmen des Gesetzespakets gibt´s hier zum Nachlesen. Wie kann man aber selbst agieren und reagieren, wenn man selbst oder jemand anderer von Cyber Mobbing betroffen ist?

Safer Internet.at hat einige wichtige Schritte zusammengefasst, die man bei Hasspostings setzen sollte und wie man am besten reagieren kann, wenn man Zeuge von Hass im Netz wird.

Reaktion auf Cyber-Mobbing

Counter-Speech: Das heißt, sobald du ein Hassposting liest, solltest du aktiv werden und das Fehlverhalten aufzeigen. Das wird vermutlich die TäterInnen nicht umstimmen, zeigt den Opfern aber, dass sie nicht allein sind.

Melden und Blockieren: Die Social-Media-Plattformen bieten eine Meldefunktion. Fordere die Plattform auf, das Posting zu löschen. Außerdem kannst du unerwünschte UserInnen blockieren.

Unterstützung anbieten: Empathie und Mitgefühl für die Opfer sind angebracht, frag die Betroffenen, wie du unterstützen kannst.

Die Beratungsstelle gegen Hass im Netz #GegenHassimNetz bietet Opfern und Zeugen/-innen kostenlose Unterstützung. Hier gehts zum Kontakt und weiterführenden Informationen.

Um richtig auf Hass im Netz zu reagieren, ist es also einerseits wichtig, Haltung zu zeigen und sich dem Hass entgegenzustellen. Und andererseits ist notwendig, die technischen Hintergründe der Online-Welt zu verstehen, dazu zählt auch das Bewusstsein über die Vorgänge der Algorithmen der Sozialen Medien. Die Basis dafür schafft man sich z. B. in den Fort- und Weiterbildungen des BFI OÖ im Bereich Informationstechnologie.

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