Personalmangel wohin das Auge reicht

Beinahe kaum eine Branche mehr in Österreichs Wirtschaft beklagt keinen Mangel an Personal. Natürlich, in manchen Arbeitsfeldern ist die Lage nicht ganz so angespannt als in anderen. Manch andere weiß kaum einen Ausweg – oder besser gesagt überhaupt einen Weg – um die anstehende Arbeit zu bewältigen. Weil schlichtweg das Personal fehlt. Die Liste der österreichweiten Mangelberufe ist lang und wird immer länger. Und es gibt regionale Unterschiede.

Top 10-Mangelberufe

Viele Unternehmen und Organisationen in technischen Berufsfeldern suchen seit Jahren beinahe schon verzweifelt Personal. Hier ist die Lage besonders prekär. Die Top 10-Mangelberufe im Jahr 2022 in Österreich sind tatsächlich allesamt technische Berufe: Vom Zimmerer/-in auf Platz 10 bis zum Schwarzdecker auf Platz 1.

  1. Schwarzdecker/-innen
  2. Landmaschinenbauer/-innen
  3. Dachdecker/-innen
  4. Techniker/-innen mit höherer Ausbildung (Ing.) für Starkstromtechnik
  5. Diplomingenieur/-innen für Starkstromtechnik
  6. Pflasterer/-innen
  7. Techniker/-innen für Starkstromtechnik
  8. Betonbauer/-innen
  9. Techniker/-innen mit höherer Ausbildung (Ing.) für Datenverarbeitung
  10. Zimmerer/Zimmererinnen

Hier gehts zur gesamten Liste.

Hilfe! Personalmangel

Auf der Liste der Mangelberufe werden Berufe angeführt, für die es in Österreich bzw. in der EU zu wenige Fachkräfte gibt. Das sind jene Berufe, bei denen weniger als 1,5 Arbeitssuchende im Jahr auf eine offene Stelle kommen. Um die freien Stellen zu besetzen, sollen Arbeitskräfte außerhalb der EU angeworben werden. Die Liste ist aber natürlich noch weit länger als die traurigen Top 10, denn auch in Gesundheits- und Sozialberufen sind nicht genug Anwärter/-innen für die freien Stellen auf dem Arbeitsmarkt verfügbar. Ärzte/-innen sind ebenso gefragt wie Augenoptiker/-innen oder Pflege(fach)assistenten/-innen. Waren im vergangenen Jahr noch 45 Berufe auf dieser Liste zu finden, sind es heuer schon 66. Regional bleiben auch freie Stellen im Tourismus und in der Gastronomie unbesetzt. Für das Jahr 2022 sind deshalb auch Wirtschafter/-innen, andere Hotel-, Gaststättenfachleute, Heimverwalter/-innen im Burgenland, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und Vorarlberg auf der Liste der regionalen Mangelberufe geführt. In Oberösterreich gibt es außerdem zu wenige Hebammen, Fürsorger/-innen und Sozialarbeiter/-innen und kaum einen technischen Beruf, der sich über ausreichend qualifiziertes Personal freuen kann. Da ist es umso wichtiger, eingefahrene Strukturen aufzubrechen und z. B. vermehrt Frauen in die Technik zu holen.

Damit der heimische Arbeitsmarkt künftig zumindest einen Teil des Bedarfs selbst decken kann, braucht es qualifiziertes Personal. Das BFI OÖ bildet deshalb in vielen dieser Mangelberufe aus und weiter: in der Technik und Informationstechnologie, im Gesundheits- und Sozialbereich und ganz grundsätzlich entlang des gesamten Bildungsbogens. Qualitativ hochwertige Aus- und Weiterbildung ist ein wesentlicher Baustein, um dem Mangel entgegenzuwirken. Hier orientiert sich das BFI OÖ bei der Gestaltung der Kursangebote an den Bedürfnissen und am konkreten Bedarf der Wirtschaft und der Unternehmen. Und das ist auch gut so.

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